Geschichte

Gnadenbild der Mutter Gottes

Das Bild Maria Hilfe der Christen auf dem Hochaltar ist eine freie Kopie des Innsbrucker Maria Hilf Bildes, das Lukas Cranach 1517 gemalt hatte und das dem Erzherzog Leopold von Österreich geschenkt wurde. Die zahlreiche Votivtafeln, die die Wallfahrtskirche schmücken, bezeugen den tiefen Glauben der Gläubigen, die aus Dankbarkeit gegenüber der Mutter Gottes für die Erhörung ihrer Bitten diese Tafel anfertigen ließen.

 

Wallfahrtskirche Maria Hilf Gubel

Man vermutet, dass man über den Massengräbern der in der Schlacht von 23. auf den 24. Oktober 1531 auf Gubel getöteten Soldaten eine erste kleine Kapelle, den sog. Ölberg errichtet hatte.
Mit dem Bau der eigentlichen Schlachtkapelle, in der auch die Schlachtjahrzeit gehalten werden konnte, begann man 1555, als viele Teilnehmer der Schlacht von Gubel noch am Leben waren.
Es gab zehn Stifter und Wohltäter im Zugerland und auswärts, die den Bau der neuen Kapelle gefördert haben. Der Konstanzer Suffraganbischof weihte das Gotteshaus am 23. Oktober 1559 „ Gott dem Allmächtigen, seiner hochwürdigen Mutter Maria, dem heiligen Bischof Severin und dem ganzen himmlischen Heere zu Lob und Preis wegen des zur Errettung und Erhaltung des wahren, katholischen, christlichen Glaubens und geliebten Vaterlandes gnadenreich, wunderbaren und tapfer erlangten Sieges“.

Noch im 16. Jahrhundert ließ Christian Iten durch einen Luzerner Maler eine Darstellung der Gubelschlacht in der Kapelle anbringen. Das Bild hat den Unwillen der reformierten Zürcher erregt und musste entfernt werden. Später erlaubte der Zuger Rat dem Gubel-Eremiten Hiesböck, 1686 ein neues Schlachtbild malen zu lassen.

1705 konnte dank Spendenfreundlichkeit ein neuer Hochaltar errichtet werden. Nach dem Brand 1780 wurde der neue Altar errichtet. Das jetzige Bild Maria Hilfe der Christen auf dem Hochaltar ist eine freie Kopie des Innsbrucker Maria Hilf Bildes, das Lukas Cranach 1517 gemalt hatte und das dem Erzherzog Leopold von Österreich geschenkt wurde.
Beim Brand der Einsiedelei bzw. des Waldbruderhäuschens 1780 erlitt auch die nahegelegene Kapelle großen Schaden,  auch wenn das Mauerwerk großteils erhalten blieb. Der neue Hochaltar nach dem Brand von 1780 war eine Stiftung des Ratsherrn Elsener, die Seitenaltäre zu Ehren des hl. Josef und der hl. Anna wurden gestiftet von Josef Landtwing und Franz Schwerzmann. Unter Verwendung der in dem Nachbarhaus gefundenen 6 Pfund schweren Kanonenkugel von 1531 wurde das schmiedeeiserne Gitter beim Chorabschluss eingefügt. Auf einer Originalkugel in der Mitte der Gitter steht heute die Statue der Gottesmutter, als Königin des Friedens. Die Inschrift am Gitter weist auf den Brand von 1780 hin: „Concremato auxiliatrix denuo“ (Der verbrannten Helferin erneuert). Wahrscheinlich wurde das Bild an der Decke von Meister Carl Josef Speck aus Zug gemalt.

 

Kloster Maria Hilf Gubel

Das Kloster Maria Hilf Gubel in Menzingen, Kanton Zug, wurde im Jahre 1846 bei der Wallfahrtskirche Maria Hilf, etwa 300 Jahre nach der Schlacht auf dem Gubel von 1531, gegründet und erwählte von Anfang an das Reformideal von Pfanneregg. 1849 war der Bau einzugsbereit und 1851 legten die ersten drei Schwestern die Profess ab. Das Kloster widmet sich der ewigen Anbetung. Es steht unter der Jurisdiktion des Bischofs von Basel. Frühere Tätigkeiten: Landwirtschaft, Paramentenweberei, Stoffverarbeitung.

 

Berg Gubel – Beschreibung und Geschichte

Der Berg Gubel ist eher eine Anhöhe von 910 m.ü.M. Er gehört politisch zur  Gemeinde Menzingen im Kanton Zug. Diese Anhöhe steigt und zieht sich in die südöstliche Richtung weiter bis zum Neuhof auf 983 m.ü.M.

1531 ereignete sich auf dem Berg Gubel die Schlacht zwischen katholischen und reformierten Truppen.

1566 folgte hier der  Bau der Schlacht- und Wallfahrtskapelle, die an den Sieg der katholischen über die reformierten  Orte der alten Eidgenossenschaft erinnert. Nach dem Brand der Kirche 1780 wurde sie erneuert. Die heutige innere Ausstattung der Kirche im Rokokostil wurde 1864 letztmals erneuert.

1851 wurde auf dem Berg Gubel zur Dreihundertjahrfeier der Schlacht das Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf gegründet. Das Kloster befindet sich auf dem Gebiet der Diözese Basel.
mg

 

Schlacht auf dem Gubel 1531

Der Anfang des 16. Jahrhundert ist in der Geschichte der Kirche durch den Sittenzerfall, die weltliche Macht der kirchlichen Fürsten und die  modernen philosophischen Ideen gekennzeichnet. Das Ganze führte zur Spaltung in der bisher einigen Kirche. In Deutschland trat Martin Luther mit seinen Thesen auf, in der Eidgenossenschaft hat eine ähnliche Rolle Ulrich Zwingli (1484-1531) gespielt. Zwingli war seit Ende 1518 Leutpriester am Großmünster in Zürich. Mit seiner Verkündigung widersprach Zwingli dem gesamten Glaubensgut. Er verwarf das Gebet um die Fürbitte der Heiligen und bestritt die päpstliche Autorität, dazu kam noch der Konflikt um das Fastengebot. Die neue Richtung mündete in einem Bildersturm; der Rat von Zürich hob 1524 die Klöster auf und schaffte die Gründonnerstags-Messe ab. Die Neuerung breitete sich rasch in der Schweiz aus.

Als Schwyz den neugläubigen Pfarrer Jakob Keiser von Uznach hinrichten ließ, nahm Zürich das zum Anlass seiner Kriegserklärung. Nach mehreren Spannungen und Auseinandersetzungen, in denen auch die damaligen politischen Machthaber eine wichtige Rolle gespielt haben, gedrängt durch die Nahrungsknappheit, die im Mai 1531 durch die von Bern verhängte Getreidesperre über katholische Stände verursacht wurde und ermuntert durch die Marien-Erscheinung an Pfingsten 1531 auf dem Wesemlin in Luzern, beschlossen die Katholiken in Brunnen am 9. Oktober, gegen die Neugläubigen in den Krieg zu ziehen. Sofort rückten 8.000 Mann ins Feld und bezogen bei Kappel die Stellung. Am 11. Oktober 1531 griff der Urner Hauptmann Jauch kühn die Gegner an. Bei dieser Schlacht fanden  Zwingli und viele seiner Freunde den Tod.

Nun schickte Zürich seine ganze übrige waffenfähige Mannschaft ins Feld. Als bereits vor Nachteinbruch des 23. Oktober die zuchtlose Mannschaft, die die umliegenden Gemeinden geplündert und die Kirchen geschändet hatte, ihr Lager vor der Fürschwand aufschlug, rückten die Katholiken,  angeführt von Hauptmann Christian Iten über Ägeri auf die Höhen des Gubels.  Iten hatte befohlen, sich mit weißen Hemden zu kennzeichnen, um in der Dunkelheit den Feind vom Freund zu unterscheiden. Sie knieten nach altem Brauch zum Schlachtgebet nieder und flehten die Gottesmutter Maria um ihre Hilfe an. Die Zahl der Verluste auf feindlicher Seite dürfte um die 800 Mann gewesen sein, auf der katholischen Seite waren 87 Mann zu beklagen. Die katholischen Truppen werteten den Ausgang der siegreichen Schlacht nicht nur als Folge ihrer Kriegskunst, sondern schrieben ihn der Gottesmutter Maria zu.

Auch wenn die Schlacht auf Gubel nicht zum definitiven Sieg über die Reformierten führte, ist sie von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Reformierten in der Schweiz. Durch den Sieg auf dem Gubel wurden weite Gebiete der Eidgenossenschaft dem katholischen Glauben erhalten. Außerdem bot sich nun die Möglichkeit, die kirchliche Gegenreformation einer gesunden und wirksamen Entwicklung entgegen zu führen.
mg

Comments are closed.