Ein paar Gedanken von einer Weihnachtspredigt:
Wer ist dieser Jesus, dessen Geburtstag wir noch 2000 Jahre später feiern. Es gab doch so viele grosse Gestalten in der Geschichte der Menschheit, dessen Geburtstag wird kaum gefeiert. Und heute feiert fast die ganze Welt Weihnachten. Wer war, wer ist dieser Jesus von Nazareth?
Ohne langen Reden, sage ich ihnen gleich wie die Zeugen ihn beschreiben: Menschen, die ihn erlebt haben, haben erfahren: Wir sind in ihm Gott begegnet. Er ist Gott selbst, Gott mit uns!
Er ist mehr, als Menschen aus sich heraus können. Er ist nicht etwa nur eine Gipfelleistung der Menschheit, Glücksfall der Evolution, Summe von Chromosomen, Produkt seiner Umwelt.
Es gibt nichts im Schoss der Menschheit, nichts in der menschlichen Fruchtbarkeit, was ihn hervorbringen, was ihn machen könnte. Wir haben ihn niemand anderem zu verdanken als Gott.
Nein, er ist überhaupt nicht wissenschaftlich und biologisch zu erklären wie die Liebe nicht zu erklären ist.
Da sagt ein Mensch zum anderen: Du, ich liebe dich! Erklären sie das. Wollen sie anfangen: erhöhter Pulsschlag, gesteigerter Blutdruck, leichtes Erröten, Nervosität? Ist das die Liebe? Sie lässt sich im Grunde gar nicht begreifen, sie ist unbegreiflich. Man kann sich von ihr nur ergreifen lassen. Und wenn das geschieht, dann wird ein Fest gefeiert.
Weihnachten zu feiern heisst: Gott sagt zu dir und mir: Du, ich liebe Dich. Kannst du es begreifen? Ich nicht. Lassen wir uns dann von dieser Liebe ergreifen. Und feiern wir das Weihnachtsfest, voller Dankbarkeit, Liebe und Zuversicht.
Die Bibelstunden Mittwochs Abend werden fortgesetzt. Die Interessenten werden nach dem Abendgottesdienst von der Klosterpforte abgeholt.
Im Lübecker Dom befinden sich die folgenden Christusklagen:
Ihr nennt mich Meister-und fragt mich nicht. Ihr nennt mich Licht-und seht mich nicht. Ihr nennt mich Wahrheit-und glaubt mir nicht. Ihr nennt mich Weg-und geht mich nicht. Ihr nennt mich Leben-und begehrt mich nicht. Ihr heißt mich weise-und folgt mir nicht. Ihr heißt mich schön-und liebt mich nicht. Ihr heißt mich reich-und bittet mich nicht. Ihr heißt mich ewig-und sucht mich nicht. Ihr heißt mich barmherzig-und traut mir nicht. Ihr heißt mich edel-und dient mir nicht. Ihr heißt mich allmächtig-und ehrt mich nicht. Ihr nennt mich gerecht-und fürchtet mich nicht.